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5 Schlüsselsignale: Wann ein Jobwechsel sinnvoll ist

Immer mehr Arbeitnehmer fühlen sich in ihrem Job unzufrieden und suchen nach neuen beruflichen Horizonten. 

 

Laut verschiedenen aktuellen Studien zur Arbeitszufriedenheit aus dem Jahr 2023 zeigt sich eine wachsende Unzufriedenheit der Arbeitnehmer in Deutschland. Trotz einer generellen Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen, die von 79% der Befragten angegeben wurde, sank die Motivation im Job auf einen Tiefstand. Eine Umfrage ergab, dass knapp ein Drittel der deutschen Arbeitnehmenden an Kündigung denkt. Darüber hinaus gab nur noch eine knappe Hälfte (49%) der Befragten an, uneingeschränkt zufrieden mit ihrem Job zu sein, ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu früheren Jahren. Rund 41% der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer empfinden ihre Arbeitskraft als nicht vollkommen ausgeschöpft. Eine globale, internationale Studie zeigte sogar, dass Deutschland im internationalen Vergleich die niedrigste Mitarbeiterzufriedenheit aufweist.

 

Die Gründe für diese Unzufriedenheit sind vielfältig und reichen von Unterforderung bis hin zu mangelnder Wertschätzung. Es ist klar, dass Unternehmen in Deutschland vor großen Herausforderungen stehen, um die Zufriedenheit und Motivation ihrer Mitarbeiter zu verbessern. Doch woher weiß man, ob es Zeit für einen Jobwechsel ist oder ob es sich einfach nur um eine Durststrecke im Unternehmen handelt?

 

In diesem Artikel erhalten Sie fünf wichtige Indikatoren an die Hand, die Ihnen helfen sollen, eine richtige Entscheidung zu treffen.

Unzufriedenheit mit der Aufgabe:

Wer sich jeden Morgen aus den unterschiedlichsten Gründen davor fürchtet, ins Büro zu gehen, solltest dies als konkretes Warnsignal wahrnehmen. Der Job sollte nicht nur ein Broterwerb sein, sondern auch ein Gefühl von Erfüllung bringen. Es liegt auf der Hand, dass man sich nicht jeden Tag am Arbeitsplatz wohlfühlt und dass es Situationen gibt, denen man am liebsten ausweichen würde. Wer jedoch seine Arbeit und die übertragenen Aufgaben nicht mag und jeden Tag nur auf die Stunden bis zum Feierabend schaut, sollte unbedingt über eine Veränderung nachdenken und sich Gedanken über eine neue berufliche Herausforderung machen. 

Unzufriedenheit mit der Arbeit

Fehlende berufliche Weiterentwicklung

Lebenslanges Lernen gehört heute zu den von Arbeitgebern gewünschten Themen und ist essenziell, um sich langfristig auf den Arbeitsmarkt zu etablieren. Berufliche Weiterentwicklung und Fortbildung sollte gleichzeitig nicht ausschließlich auf den Mitarbeitern lasten. Arbeitgeber, die auch im Kontext eines Arbeitnehmermarktes und mit Blick auf den demografischen Wandel innovative Fortbildungen anbieten, gewinnen im "war of talents."

 

Wenn Ihr aktueller Arbeitgeber keine Fortbildungsmöglichkeiten oder Aufstiegsmöglichkeiten bietet, ist es für Arbeitnehmer schwer, sich fachlich und beruflich weiterzuentwickeln. Ein Jobwechsel kann in diesem Fall neue Herausforderungen bieten und Beschäftigten die Chance geben, sich beruflich zu entfalten.

Negatives Arbeitsklima oder Mobbing

Ist das Arbeitsklima belastend und destruktiv, kann dies negative Auswirkungen auf die Tätigkeit im Betrieb und das persönliche Wohlbefinden haben. Ein gutes Arbeitsklima schafft Vertrauen, Zusammenarbeit und Motivation. Wer langfristig das Gefühl hat, dass es im aktuellen Arbeitsumfeld keine positive Atmosphäre gibt, sollte einen Jobwechsel in Erwägung ziehen.

 

Noch viel wesentlicher ist ein Jobwechsel, wenn man am Arbeitsplatz zu einem Mobbingopfer wird. Mobbing am Arbeitsplatz ist ein ernsthaftes Problem, das in verschiedenen Formen auftreten kann. Es bezeichnet systematische Schikanen oder Angriffe auf eine Person durch Kollegen oder Vorgesetzte über einen längeren Zeitraum hinweg. Die Auswirkungen sind oft schwerwiegend und können zu psychischen Belastungen, Depressionen und sogar Burnout führen. 

Ein Beispiel für Mobbing könnte sein, dass ein Mitarbeiter ständig von seinen Kollegen ausgegrenzt wird, seine Arbeit sabotiert wird oder er ständig ungerechtfertigte Kritik erhält.

 

In Deutschland ist Mobbing nicht explizit unter Strafe gestellt, jedoch können betroffene Personen zivilrechtlich gegen Mobbing vorgehen. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verbietet Diskriminierungen aus verschiedenen Gründen, einschließlich Mobbing. Darüber hinaus können bestimmte Formen des Mobbings auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, beispielsweise wegen Beleidigung, Verleumdung oder Körperverletzung.

 

Es ist wichtig, dass Arbeitgeber Mobbing aktiv vorbeugen und betroffene Mitarbeiter unterstützen. Denn ein gutes Arbeitsklima fördert nicht nur die Gesundheit der Mitarbeiter, sondern auch die Produktivität des Unternehmens.

 

 

Mobbing am Arbeitsplatz

Überforderung und Unterforderung

Nicht immer ist ein Job spannend und abwechslungsreich. Manchmal und vor allem während Auftragsspitzen kann es vorkommen, dass Mitarbeiter an die Belastungsgrenze gehen müssen und sich ausgelaugt fühlen. Andere haben möglicherweise das Gefühl, unterfordert zu sein und langweilen sich die meiste ZEit des Tages mit stupiden und eintönigen Tätigkeiten. 

 

Wer das Gefühl hat, dass der eigene Job zu anspruchsvoll oder zu einfach ist, sollte dies im ersten Schritt mit dem Arbeitgeber besprechen. Statt anklagend zu kommunizieren, sollte man sich intensiv vorbereiten und im Gespräch erwähnen, mit welchen Änderungen man die eigenen Qualifikationen und Eigenschaften besser ins Unternehmen einbringen kann. Kann keine Änderung vorgenommen werden oder fühlen sich Arbeitnehmer nach einem oder mehreren Gesprächen mit dem Arbeitgeber nicht ausreichend unterstützt, ist es Zeit, ernsthaft darüber nachdenken, ob eine neue berufliche Herausforderung nicht die bessere Alternative wäre. Ein Jobwechsel kann helfen, die eigenen beruflichen und persönlichen Ziele besser zu verfolgen.

Fehlende Work-Life-Balance

Einer der Hauptgründe für einen Jobwechsel in der heutigen Zeit ist eine unzureichende Work-Life-Balance. Als Work-Life-Balance bezeichnet man in der Regel ein Gleichgewicht zwischen den Anforderungen der Arbeit und dem persönlichen Leben.

 

Ein Zeichen für eine gute Work-Life-Balance könnte sein, dass man nach einem achtstündigen Arbeitstag genügend Energie und Zeit hat, um Hobbys nachzugehen, sich mit Freunden zu treffen oder Sport zu treiben. Ein weiterer Indikator ist erfüllt, wenn Arbeitnehmer ihre Arbeit als erfüllend empfinden, aber nicht ständig daran denken oder sich davon überwältigt fühlen, wenn sie nicht bei der Arbeit sind.

 

Als Beispiel könnte man sich einen IT-Programmierer vorstellen, der seinen Arbeitstag mit der Programmierung verbringt, aber am Abend genug Zeit findet, um ein Buch zu lesen, ins Fitnessstudio zu gehen oder Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Der IT-Programmierer hat augenscheinlich eine gute Work-Life-Balance. Letztlich geht es darum, sowohl berufliche als auch persönliche Ziele zu erreichen, ohne dass eines das andere beeinträchtigt.

 

Wer nach objektiver Betrachtung das Gefühl hat, dass der aktuelle Job das persönliche Leben beeinträchtigt, sollte einen Wechsel des Arbeitgebers in Betracht zu ziehen. Denn: Eine schlechte Work-Life-Balance kann zu Stress, Burnout oder gesundheitlichen Problemen führen.

Work-Life-Balance

Wann ist es Zeit zu gehen?

Ein Jobwechsel ist immer individuell und es gibt keine allgemeingültigen Tipps, wann es Zeit ist, die aktuelle Anstellung zu wechseln und eine neue Herausforderung zu suchen.

 

Wer sich innerlich unzufrieden fühlt und das Gefühl hat, dass die Aufgaben im Job nicht mehr passend sind, könnte an einen Wechsel denken. Gleiches gilt, wenn die eigene Freizeit immer häufiger Überstunden weichen muss oder wenn man objektiv betrachtet von Kollegen oder Vorgesetzten gemobbt wird.

 

Es ist nie zu spät, eine Veränderung in Angriff zu nehmen und einen Job zu finden, der mehr Spaß macht und besser zu deinen Bedürfnissen passt. Gleichzeitig ist es immer ratsam, alle Optionen abzuwägen und den Wechsel gut zu planen, bevor man eine endgültige Entscheidung trifft. 

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